Plattform Wiederaufbau Ukraine

Themenkreis Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt Ukrainian-German Conference on Mental Health, Psychosocial Support and Rehabilitation

Zwei First Ladies, drei Minister*innen, mehrere Dutzend Vertreter*innen der Medizinbranche, zivilgesellschaftlicher Organisationen und wissenschaftlicher Einrichtungen. Diese geballte politische und fachliche Kompetenz – insgesamt mehr als 200 Menschen – veranschaulicht die Bedeutung der ukrainisch-deutschen Gesundheitskonferenz, die am 1. und 2. Februar 2024 im Rahmen der Plattform Wiederaufbau Ukraine in Berlin stattgefunden hat.

Nicht nur die Anzahl und akteursgruppenbezogene Diversität der Teilnehmenden aus Deutschland, der Ukraine und anderen Teilen der Welt ist groß, sondern auch die Bandbreite an Themen und wie diese adressiert werden können: Mentale Gesundheit, psychosoziale Unterstützung, Rehabilitation. Für Kinder gleichermaßen wie für Veteran*innen, für Soldat*innen gleichermaßen wie für Zivilist*innen.

Es sind alles Themen, in denen Deutschland die Ukraine bereits stark unterstützt. Und die nun weiter vorangetrieben und vertieft werden sollen, sowohl in der Ukraine als auch in Deutschland. So beschließen die beiden Länder zukünftig gemeinsam noch stärker zu kooperieren. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach und der ukrainische Gesundheitsminister Dr. Viktor Liashko unterzeichneten im Rahmen der Konferenz eine Erklärung über den Ausbau der Kooperation im Gesundheitswesen. „Mit der Vereinbarung setzen wir gemeinsam neue Impulse für eine verstärkte Zusammenarbeit, insbesondere auch mit Blick auf den angestrebten EU-Beitritt der Ukraine“, resümiert Bundesminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze berichtet eindrücklich von ihren persönlichen Erfahrungen mit Geflüchteten an der rumänisch-ukrainischen Grenze und unterstreicht damit die Bedeutung psychologischer Unterstützung: „Menschen können nur dann ihr Leben weiterleben und Pläne für die Zukunft machen, wenn sie in der Lage sind, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten“, sagt Schulze und drückt damit ihren Dank an die Fachexpert*innen und Organisationen, aber auch an die beiden First Ladies aus, die sich für das Thema stark machen.

Wie Ministerin Schulze wirft auch Elke Büdenbender, die Frau des deutschen Bundespräsidenten, den Blick nach vorne. Sie bewundert die Widerstandsfähigkeit und den Mut der Ukrainer*innen, will ihnen – auch mit der heutigen Konferenz – eine Perspektive bieten. „Ich denke, das ist auch eine Motivation für mich, warum ich die Schirmherrschaft für diese Konferenz zusammen mit Olena Zelenska übernommen habe, und ich bin ihr so dankbar, dass wir bei einer Reihe von Themen zusammenarbeiten und dieses Thema nun auf eine andere Ebene gehoben wird. Die Menschen sollen wissen, wie wichtig psychische Gesundheit ist“, betont Elke Büdenbender.

Die ukrainische First Lady Olena Zelenska schließt direkt an. Sie schildert die konkreten Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Menschen vor Ort, berichtet aber auch Positives. Sie spricht beispielsweise über das ukrainische Coordination Center for Mental Health als Erfolgsbeispiel und betont, dass das Land geeint sei. Was sie dabei alle antreibt? „Es geht um Widerstandsfähigkeit, es geht um die Planung für die kommenden Jahre. Zu Beginn der Invasion waren wir voller Adrenalin, wir waren im Schock, wir waren wütend und wir hielten einfach durch. Aber jetzt können wir für die nun anstehende Strecke nicht mehr Adrenalin verwenden, wir müssen den Treibstoff wechseln. Und der neue Treibstoff muss Wachstum sein und unser Wissen über uns selbst, unser Wissen über unsere Gesundheit. Mit dem Ziel, uns selbst zu erneuern.“

Die Botschaft der Redner*innen ist klar: Mentale Gesundheit ist und darf kein Tabuthema sein.

Die Konferenz wurde in Zusammenarbeit mit Elke Büdenbender, dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesentwicklungsministerium zusammen mit der Plattform Wiederaufbau Ukraine sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und den BG Kliniken, die durch das Förderprogramm Klinikpartnerschaften unterstützt werden, organisiert.

Sie bildet den Auftakt weiterer Veranstaltungen im Vorfeld der Ukraine Recovery Conference (URC) im Juni 2024: Mit der deutsch-ukrainischen Gesundheitskonferenz unterstreicht Deutschland den gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der sich auch insgesamt bei der Arbeit der Plattform Wiederaufbau Ukraine wiederfindet.

Logos der Veranstalter der Ukrainian-German Conference on Mental Health, Psychosocial Support and Rehabilitation
Kräfte und Kompetenzen bündeln für die physische und psychische Genesung vieler Ukrainerinnen und Ukrainer

Wer sich alle Reden von Tag 2 der Konferenz anschauen möchte, findet sie hier:
https://youtube.com/live/pQapkfIELqY?feature=share (Externer Link)

Pressemitteilungen des BMZ:
Mehr als drei Millionen Ukrainer seit Kriegsbeginn medizinisch unterstützt (Externer Link)

Pressemitteilung des BMG:
Deutschland und Ukraine vereinbaren engere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen (Externer Link)