Plattform Wiederaufbau Ukraine

9. Oktober 2023 Feministische Perspektiven auf den Wiederaufbau in der Ukraine

Auftaktveranstaltung in Kooperation mit CARE Deutschland e.V.

Gemeinsam mit CARE Deutschland e.V. veranstaltete die Plattform Wiederaufbau Ukraine am 09.10.2023 ein Webinar zum Einstieg in feministische Perspektiven auf den Wiederaufbau in der Ukraine. Vorgestellt wurden Impulse aus Wissenschaft und Praxis. Darüber hinaus konnten Potenziale für die weitere Zusammenarbeit innerhalb der Plattform Wiederaufbau Ukraine erörtert werden.

 Assoziationen der Teilnehmenden zum Thema „Feministische Perspektiven auf den Wiederaufbau“
 Assoziationen der Teilnehmenden zum Thema „Feministische Perspektiven auf den Wiederaufbau“

Inken Denker, Referatsleiterin G11 Feministische Entwicklungspolitik im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Jean-Pierre Froehly, Leiter des Arbeitsstabs URC24 im Auswärtigen Amt, gaben einen Überblick zur feministischen Außen- und Entwicklungspolitik im Lichte des ukrainischen Wiederaufbauprozesses. Sie betonten dabei die Rolle von Frauen und marginalisierten Gruppen, die als „agents of change“ zentrale Akteure in der humanitären Hilfe und im beginnenden Wiederaufbau sind. Das Ziel der Bundesregierung ist es, sie in dieser Rolle weiter zu stärken.

Diese Themen wurden von den drei darauffolgenden Referentinnen aufgegriffen. Dr. Tamara Martsenyuk ist Professorin für Soziologie und Gender Studies an der University of Kyiv-Mohyla Academy und aktuell Gastdozentin an der Leuphana Universität Lüneburg; Iryna Tytarchuk ist Direktorin des Ukrainian Investment and Trade Facilitation Center und Gründerin der Women IN Initiative und Anna Sharyhina ist Mitgründerin der NGO Women’s Association Sphere.

Als zentrales Thema betonten sie die Bedeutung der Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittsthema im Kontext des Wiederaufbaus, welche sich auch in der ukrainischen Gesetzgebung und Wiederaufbaumaßnahmen widerspiegeln sollte. Beispielhaft nannten sie die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Wiedereingliederungsprogramme, zum Beispiel für Veteran*innen, als konkrete Maßnahme. Die Vortragenden plädierten auch dafür, die Teilhabe der Zivilgesellschaft, insbesondere von Frauen und marginalisierten Gruppen, in politischen Entscheidungsprozessen im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau in der Ukraine sicherzustellen.

Daneben wurde auch die Rolle der Finanzierung und Förderung von Unternehmerinnen und Unterstützung im Ausbau von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) und Start-ups thematisiert, um Frauen in der Wirtschaft zu fördern und beim Zugang zu (neuen) Märkten und in der Abfederung von Auswirkungen des Krieges zu unterstützen.