Plattform Wiederaufbau Ukraine

18. Oktober 2023 Onlineveranstaltung mit der Allianz Ukrainischer Organisationen

Akteure der ukrainischen Diaspora können wichtige Partner*innen im Wiederaufbau sein. In Kooperation mit der Allianz Ukrainischer Organisationen e.V., Open Plattform e.V. und CRISP e.V. fand am 18.10.2023 eine Online-Veranstaltung statt, in der Potenziale und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der ukrainischen Diaspora erörtert wurden.

Online-Veranstaltung "Potenziale der Diaspora heben"
Online-Veranstaltung Potenziale der Diaspora heben

Die ukrainische Diaspora in Deutschland spielt eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau. Viele in Deutschland lebende Menschen mit ukrainischer Migrationsgeschichte unterstützen ihre Familien in der Ukraine nicht nur durch Rücküberweisungen. Sie sind auch aufgrund ihrer Netzwerke, ihrer Landeskenntnis und der Fachexpertise aus beiden Ländern wichtige Partner*innen bei der Umsetzung nachhaltiger Wiederaufbauprojekte. Konkret wurden in der Veranstaltung durch Nataliya Pryhornytska (Open Platform e.V. / Allianz ukrainischer Organisationen e.V.) und Kateryna Pavlova (CRISP e.V.) sechs Potenziale der ukrainischen Diaspora im Rahmen des Wiederaufbaus vorgestellt:

  1. Akteure der Diaspora pflegen seit Jahren Netzwerke in Deutschland und der Ukraine, die Basis einer nachhaltigen Zusammenarbeit sind.
  2. Sowohl Deutschland als auch die Ukraine profitieren von der Zusammenarbeit mit der Diaspora als „Brückenbauerin“.
  3. Menschen mit ukrainischer Migrationsgeschichte können bei der Kommunikation in die breite deutsche und ukrainische Gesellschaft unterstützen und „interkulturelle Übersetzungsarbeit“ leisten.
  4. Diaspora spielt eine wichtige Rolle beim Einbezug, der Inklusion und der Weiterbildung ukrainischer Schutzsuchender.
  5. Vertieftes Verständnis für den Kontext und persönlicher Bezug schafft tiefe intrinsische Motivation für den Wiederaufbau der Ukraine.
  6. Akteure der Diaspora leisten insbesondere in Krisen- und Post-Krisen-Situationen finanzielle, personelle und materielle Unterstützung und haben Agilität und Innovationskraft bewiesen.

In Deutschland lebende Menschen mit ukrainischer Migrationsgeschichte berichteten im Anschluss über ihre Aktivitäten und Beispiele aus der Praxis und zeigten Potenziale für die weitere Zusammenarbeit auf.

Oleksandra Bienert (Cinemova e.V. und AUO) stellte das Prinzip der Städtepartnerschaften und lokaler Zusammenarbeit für den nachhaltigen Wiederaufbau am Beispiel der Partnerschaft von Pankow (Berlin) und Riwne vor. Julia Chenusha (Blau-Gelbes Kreuz e.V.) veranschaulichte, wie aus Initiativen für die schnelle und direkte Hilfe nachhaltige Zusammenarbeit über Kooperationen entstehen kann. Olga Hamama (United for Ukraine e.V.) beleuchtete nachhaltiges Unternehmertum als Katalysator für den Wiederaufbau der Ukraine und wies auf die Dringlichkeit der Nachhaltigkeit sowie die Bedürfnisse bestimmter Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen, hin.

In der abschließenden Fragerunde wurden Anregungen des Publikums beantwortet und Empfehlungen ausgesprochen, die Potenziale der ukrainischen Diaspora in Deutschland sowie ihre Verbindung zur Ukraine anzuerkennen und gezielter einzusetzen.

Weitere Informationen zu den mitgestaltenden Organisationen finden Sie hier: