Plattform Wiederaufbau Ukraine

Bedarfe auf 486 Milliarden US-Dollar geschätzt Vorstellung des dritten Ukraine Rapid Damage and Needs Assessment (RDNA3)

Die Weltbank-Experten Zuzana Stanton-Geddes und Thomas Farole stellten das von ihnen mitverfasste dritte Rapid Damage and Needs Assessment (RDNA3) vor.

Im Februar 2024 wurde das dritte Rapid Damage and Needs Assessment, kurz RDNA3, veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine gemeinsam von Weltbank, ukrainischer Regierung, EU-Kommission und Vereinte Nationen erarbeitete Schadens- und Bedarfsbewertung der Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine nach zwei Jahren.

In der Bewertung werden die direkten physischen Schäden an Infrastruktur und Gebäuden eingeschätzt und der Bedarf sowie die Kosten für Wiederherstellung und Wiederaufbau ermittelt. Zusätzlich werden im RDNA3 auch Prioritäten des Wiederaufbaus für das Jahr 2024 und die Kosten ihrer Umsetzung geschätzt. RDNA3 stellt eine Aktualisierung der für das erste Jahr des Kriegs (bis Februar 2023) durchgeführten RDNA2-Bewertung dar.

Während die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine im 2. RDNA im Februar 2023 noch auf 411 Milliarden US-Dollar geschätzt wurden, beliefen sie sich Ende 2023 auf 486 Milliarden US-Dollar.

Zuzana Stanton-Geddes und Thomas Farole, beide Co-Autorinnen seitens Weltbank führten durch die zentralen Ergebnisse der Analyse. Sie erläuterten, dass die direkten Schäden in der Ukraine sich auf 152 Milliarden US-Dollar beliefen. Der Schaden bei Häusern und Wohnungen läge bei 56, Transport bei 34 und Handel/Industrie bei 16 Milliarden US-Dollar. Dass der Krieg in allen Lebensbereichen verheerende Auswirkungen hat, zeige sich auch mit Blick auf den Bildungs-, Landwirtschafts- oder Umweltsektor.

Im RDNA3 wird der kritische Investitionsbedarf für die kurzfristige Erholung und den mittelfristigen Wiederaufbau aufgeführt. Der Bedarf beim Gebäudesektor liegt demnach bei rund 80, Transport bei 74 und Handel/Industrie bei 68 Milliarden Dollar. Weitere große Bereiche sind laut Bericht Landwirtschaft, Energie und soziale Sicherheit.

Der Bericht unterstreicht laut Farole und Stanton-Geddes auch den anhaltenden Bedarf an Reformen und politischen Maßnahmen, die die Beteiligung des Privatsektors fördern und einen inklusiven und umweltfreundlichen Wiederaufbau gewährleisten, sowie die Integration der Projektplanung in den mittelfristigen Haushaltsplanungsprozess. Die Ergebnisse der RDNA3 ergänzen die Prioritäten, die in der Reform- und Investitionsagenda des Ukraine-Plans vorgesehen sind. Während sich die Ukraine auf den EU-Beitrittsprozess vorbereitet, unterstützen diese Reformen und Investitionen die Grundsätze des „building back better“ und die institutionellen Kapazitäten der nationalen und subnationalen Behörden.

Standbild aus dem Video "Vorstellung des 3. Rapid Damage and Needs Assessment bei der Plattform Wiederaufbau Ukraine "

Den Bericht finden Sie hier (Externer Link).