Plattform Wiederaufbau Ukraine

Städtischer und kommunaler Wiederaufbau Städte und Regionen im Fokus: Kyjiw

Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges unterscheiden sich stark von Region zu Region – ebenso wie die Bedingungen für den Wiederaufbau. Um diesen zielgerichtet und wirksam zu gestalten, ist es entscheidend, die jeweiligen Herausforderungen und Potenziale einzelner Städte und Oblaste genauer zu betrachten.

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Die Aufzeichnung der Veranstaltung vom 25. September 2025 finden Sie hier: Cities and regions in focus: Kyiv. (Externer Link)

Das Housing Institute (Externer Link) ist eine Organisation, die sich für bezahlbaren Wohnraum, nachhaltige Stadtentwicklung und
gerechte Wohnlösungen für vom Krieg betroffene Menschen einsetzt.

IMAP GmbH (Externer Link) ist eine Beratungsorganisation, die den öffentlichen Sektor dabei unterstützt, sich digital, nachhaltig und vielfältig weiterzuentwickeln.

Das Affordable Housing Institute (AHI) (Externer Link) ist eine gemeinnützige Beratungsorganisation, die weltweit an der Verbesserung von bezahlbaren Wohnraumsystemen arbeitet, indem sie ökosystemische Analysen, Politikberatung und innovative Finanz- und Partnerschaftsmodelle entwickelt, um Städte nachhaltiger und inklusiver zu gestalten.

Alina Moskalenko, Mitgründerin und Direktorin des Housing Institute, macht im Austausch mit Moderatorin Constanze Aka (IMAP GmbH) die Dimension der Herausforderung deutlich: „In der gesamten Kyjiwer Region existieren lediglich zehn Einheiten von sozialem Wohnraum, eine unglaublich niedrige Zahl, die den Reformbedarf verdeutlicht.“ Sie betont, dass soziale Wohnversorgung in der Ukraine bislang fast ausschließlich den Allerärmsten vorbehalten sei und damit weite Teile der Bevölkerung ausgeschlossen blieben. Neue Gesetzesentwürfe und Pilotprojekte sollen dies nun ändern.

Viktor Riabokin vom Affordable Housing Institute stellt praktische Lösungsansätze vor, die Wohnen, soziale Dienstleistungen und Beschäftigung zusammenbringen: „Unser Motto lautet: Wohnungen für Menschen. Menschen stehen im Zentrum, sie können Gemeinschaften und Wirtschaft verändern, wenn man die richtigen Impulse setzt.“ Als Beispiel nennt er ein Projekt in der Stadt Tetijiw für 500 Wohneinheiten, das zusätzlich ein Gemeindezentrum, eine Kita und nachhaltige Bauweisen umfasst.

Beide Expert*innen sind sich einig, dass es nicht nur um Gebäude, sondern um lebenswerte Nachbarschaften geht. „Die Menschen wollen nicht nur irgendwo schlafen, sie wollen leben,“ so Viktor Riabokin.

Standbild eines Videocalls mit Constanze Aka, Alina Moskalenko und Viktor Riabokin

Im Austausch zwischen Constanze Aka, Alina Moskalenko und Viktor Riabokin wird deutlich: Menschen wollen nicht nur irgendwo schlafen, sondern leben.

Im Austausch zwischen Constanze Aka, Alina Moskalenko und Viktor Riabokin wird deutlich: Menschen wollen nicht nur irgendwo schlafen, sondern leben.

Hier finden Sie die Präsentation von Viktor Riabokin.

Dateityp PDF | Dateigröße 3 MB, Seiten 11 Seiten

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist eine staatliche deutsche Durchführungsorganisation. Sie hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in unterschiedlichsten Feldern, von der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung über Energie- und Umweltthemen bis hin zur Förderung von Frieden und Sicherheit. Hier geht es zur Übersicht der GIZ-Projekte in der Ukraine (Externer Link).

Ein weiterer zentraler Punkt kommt von Winfried Damm von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, der auf die enorme Bedeutung von Energieeffizienz hinweist. „Die Ukraine verbraucht im Heizsektor mindestens doppelt so viel Energie wie europäische Länder – hier liegt ein riesiges Einsparpotenzial,“ erklärt er. Angesichts drohender Energieknappheiten und der angestrebten EU-Mitgliedschaft sei es unvermeidlich, den Verbrauch deutlich zu senken und auf nachhaltige Lösungen wie moderne Fernwärme und erneuerbare Quellen zu setzen. Effizienz sei nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich entscheidend für eine erfolgreiche Transformation.

Die Zukunft des Wiederaufbaus in der Ukraine hängt laut den Referent*innen und übrigen Teilnehmenden der Veranstaltung entscheidend davon ab, wie es gelingt, Wohnungsbau nachhaltig, sozial gerecht und gemeinschaftsorientiert zu gestalten – und dabei internationale Erfahrungen, Materialien und Finanzierungsquellen sinnvoll zu verbinden.